Was die CSU bei Instagram postet ist richtig und ärgerlich zugleich – ein Kommentar von Hermann Käbisch
Wenn Linksextremisten Polizisten attackieren und (Gott sei Dank nicht so schwer, wie von der Polizei zunächst publiziert) verletzen, dann ist das zu scharf zu verurteilen. Die Täter sind zur Rechenschaft zu ziehen. So gesehen ist der Post der CSU vorbehaltlos zu unterstützen!
Ärgerlich ist, dass eine ähnlich entschlossene Aussage von dieser Partei nicht so medienwirksam verbreitet wurde, als ein (CDU-) Regierungspräsident (wie der verletzte Polizist ein Repräsentant des Staates) von einem Rechtsextremisten nicht nur verletzt, sondern getötet wurde. Auch gegen Rechtsextremismus sollte sich die CSU öffentlich bekennen. Oder sieht die Partei mit dem rechten Auge anders?
Vermutlich richtet sich die Aktion bei Instagram an jene Bevölkerungsgruppen, die nur auf der linken Seite des politischen Spektrums eine Gefahr sehen und geneigt sind, AfD zu wählen. Wenn die CSU mit dieser Form der Öffentlichkeitsarbeit erreicht, dass diese Wähler CSU statt AfD wählen, dann (aber nur dann) macht diese einseitige Verurteilung von Gewalt Sinn.