Volkszorn und Kaninchen

Fest steht: Die Kaninchen im Klenzepark haben sich mangels natürlicher Feinde zu sehr vermehrt und richten Schäden an. Die Ankündigung, die übermäßige Population zu “entsorgen”, hat einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen.

“Die sind ja so niedlich!” Das hört man allenthalben, wenn es um Kaninchen geht. Dass die Nager erhebliche Schäden anrichten können, wird von den “Kaninchenliebhabern” gern in Kauf genommen. Die Wenigsten, die so denken, sind von Kaninchenschäden betroffen. Dabei können die Nager richtig ärgerliche Schäden verursachen:

“Nach Schneefall ist der Schaden meist größer. Kaninchen und Hasen nagen an der Rinde, um zum einen Nahrung aufzunehmen und zum anderen die ständig wachsenden Schneidezähne abzunutzen und somit funktionsfähig zu halten. Unter dem Verbiss durch Kaninchen und Hasen haben hauptsächlich junge Obst-, Zier- und Forstgehölze zu leiden.” (Auszug aus der Online-Gartenakademie).

Die Geschädigten, dazu gehören auch die Kommunen mit ihren Parks, versuchen den Schaden einzudämmen. Schließlich sind irreparable Schäden an Pflanzen nur mit erheblichen Aufwand zu beseitigen und das kostet – auch das Geld der Steuerzahler. Doch Jagd auf Kaninchen empört den Bürger und der (rational wie so oft kaum nachvollziehbare) Volkszorn bricht über die Verwaltung herein, die ankündigt, die Kaninchen zu “entsorgen”. Die “Tierfreunde” haben in der Regel aber nichts dagegen einzuwenden, wenn die natürlichen Fressfeinde der Nager zuschlagen. Das gilt als “natürlich” und “human”. Als Kaninchen würde ich mir gut überlegen, ob ich von einem Raubvogel oder von einem Menschen erlegt werden möchte. Jedenfalls nach diesen Bildern…

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