Buchtipp: „Fake News“ auf gut boarisch

Das Hausbuch der Münchner Turmschreiber widmet dem Baron Münchhausen hintersinnige Lügengedichte.

Er gilt als der Großmeister der „Fake News“ und sein Geburtstag jährt sich 2020 zum 300. Mal:
„Lügenbaron“ Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen, 1720 geboren, soll recht öffentlichkeitsscheu gewesen sein. Ihm ging es mit seinen wilden Fabeleien weniger um Ruhm und Ehre als um die reine Freude am Schabernack, die Lust an Übertreibung und skurrilen Geschichten. Wenn das nicht ganz im Sinne der Münchner Turmschreiber ist, die mit ihren hintersinnigen Gedankenspielen den Leser ebenfalls gerne auf falsche Fährten locken. Etliche Turmschreiber haben als diesjähriges Gemeinschaftsprojekt herrliche kleine Lügengedichtchen für das Hausbuch auf das Jahr 2020 ersonnen.

Schwachmathicus

Is jetzt dreimoi siebn elf
oder doch Donnersdog?
Natürle Donnersdog,
weil sonst waar ja
dreimoi siebn oanazwanzg
du Schwachmathicus, du depperter.

Helmut Eckl

Dazu ist die Anthologie wieder prall gefüllt mit neuen Texten der aktiven Autorinnen und Autoren, vom Haiku bis zum Romanauszug – vom Gedicht über Stand up Paddler über Bayerns revolutionäre Vergangenheit bis zur Beschreibung des tragischen Schicksals der Witwe Erich Mühsams. Die „Neu-Turmschreiber“ Uwe-Michael Gutzschhahn und Katharina Lang sind ebenfalls literarisch vertreten. Dazu finden sich Grafiken von Klaus Eberlein und Karikaturen von Franz Eder im Buch und der klassische Kalender für das Jahr 2020 darf auch nicht fehlen (obwohl die Texte natürlich kein Ablaufdatum fürchten müssen.)

MÜNCHNER TURMSCHREIBER
Turmschreiber – Geschichten, Gedanken, Gedichte
Das bayerische Hausbuch auf das Jahr 2020. Im 38. Jahrgang
Volk Verlag
ISBN 978-3-86222-314-5

www.volkverlag.de