Konkrete Vorwürfe gegen die Leitung des Ingolstädter Tierheimes

In einem bisher unbeantworteten Brief an OB Christian Scharpf hatte Christa Lutz Vorwürfe gegen die Leitung des Ingolstädter Tierheimes erhoben. Nun konkretisiert sie diese im Interview.

Es ist eigenartig, wie über das Ingolstädter Tierheim und dessen Leitung berichtet oder  – genauer gesagt – nicht berichtet wird. In der Mitgliederversammlung im September dieses Jahres hatten mehrere Mitarbeiter missliche Zustände im Tierheim angeprangert und auch Handzettel für die Mitglieder verteilt, nachdem sie in einem Vorgespräch mit dem Vorsitzendem Karl Ettinger (Stadtrat der FDP) den Eindruck gewonnen hatten, dass diese Informationen nicht erwünscht waren und den Mitgliedern vorenthalten werden sollten.  In der Berichterstattung über die Versammlung in den Medien vermissten die Mitarbeiter diesen Vorgang.

Erstaunlich auch, dass eine der Mitarbeiterinnen, Christa Lutz, die wohl zu diesem Zeitpunkt die einzige Beschäftigte war, die über den Sachkundenachweis nach §11 Tierschutzgesetz verfügte, dann die Mitteilung erhielt, ihr sechsmonatiger Vertrag werde nicht verlängert. Vor der Versammlung war ihr signalisiert worden, das Arbeitsverhältnis werde fortgesetzt – eigentlich brauchte man ja eine Person mit dem Sachkundenachweis.

Seltsam auch, dass das Veterinäramt, dem sie auch  die nach ihrer Auffassung unhaltbaren Zustände schilderte, zwar den Eingang des Schreibens bestätigte, auch anrief, ob sie die Verfasserin sei (was Lutz bestätigte), aber bisher nichts von sich hören ließ, ob denn Abhilfe geschaffen wurde.

Es gibt einige, die hier einen Zusammenhang zwischen der Stadtratstätigkeit des Vereinsvorsitzenden Karl Ettinger (der im Interview OB Christian Scharpf in den höchsten Tönen lobt: Interview Ettinger), dessen gutem Netzwerk in Politik und Verwaltung einerseits und der Informationspolitik der Behörden und der wohlwollenden Presseberichterstattung über das Tierheim andererseits sehen. Eine erstaunlich positive Berichterstattung über ein Tierheim, das aus dem Deutschen Tierschutzbund ausscheiden musste.

Wie dem auch sei. Christa Lutz konkretisiert im Interview, was ihr an den Zuständen im Tierheim missfällt, warum sie an die Öffentlichkeit ging und was sie dem Tierheim wünscht.

Das Interview

00.00 Christa Lutz und ihre Beweggründe

00.48 Mitgliederversammlung

01.30 Vertrag nicht verlängert

02.25 Verstöße gegen Tierschutzgesetz

06.09 Qualifikation, Personalmangel und Wechsel

07.40 Acht Personen haben 2021 aufgehört

08.00 Renovierungsarbeite

10.25 Veterinäramt

11.30 Personen am falschen Platz? Wünsche für Tierheim – Mitglieder sollen nicht austreten