Franz Xaver Weber galt als „aus therapiert“, aber NLP (Bild: Trainer Rudolf Metzner) hat ihn von seinen Schmerzen befreit.
Wenn man Franz Xaver Weber heute begegnet, dann kann man sich kaum vorstellen, dass er vor wenigen Jahren nicht einmal mehr gehen konnte. Seine Wirbelsäule war (und ist sie übrigens immer noch) von sogenannte Stenosen betroffen, also Verengungen des Wirbelkanals. Diese verursachten immense Schmerzen und schränkten die Beweglichkeit immer mehr ein. Auch vier Operationen konnten daran nichts ändern. Im Gegenteil. Nach der vierten OP ging es Franz Xaver Weber so schlecht, dass ihn nur noch starke Schmerzmittel über den Tag retteten, den er nur zu Hause und meist im Liegen verbrachte:
„Ich wollte manchmal gar nicht mehr aufwachen,“
erinnert sich der Ingolstädter. Und doch stellte er sich immer wieder vor, es aus dieser Situation heraus zu schaffen, auch wenn er von Ärzten die Diagnose „aus therapiert“ bekam. Er stürzte sich in die Lektüre: „Ich kann nur empfehlen, das zu lesen, was andere durchgemacht haben.“ Unterstützt wurde er dabei immer von seiner Ehefrau Waltraud, die durch ein zufälliges Treffen, bei dem sie eigentlich nicht über das Thema Krankheiten reden wollte, auf Dr. Stefan Triebel (Ärztlicher Direktor des Reha-Zentrums Passauer Wolf in Bad Gögging und Chefarzt der Orthopädie) aufmerksam wurde. Und so transportierte sie ihren Mann liegend nach Bad Gögging „wie ein Paket“ – im Gepäck jede Menge Informationen über dessen Krankheitsgeschichte. Für den Spezialisten, der auch zum medizinischen Stab des ERC Ingolstadt gehört, war dabei sofort klar, dass dieser Patient auf keinen Fall nochmal operiert werden sollte. „Er meinte: Ich habe das Gefühl, Ihr Körper ist durchlöchert,“ erinnert sich Franz Xaver Weber, der das Treffen „auf Augenhöhe“ mit dem Mediziner als äußerst angenehm empfand. Dr. Stefan Triebel verwies den Patienten zunächst zu einem Physiotherapeuten in Bad Gögging, wobei jede Fahrt zum Behandlungstermin für Franz Xaver Weber eine Tortur war: „Ich habe bei der Autofahrt jeden noch so kleinen Hubbel gespürt.“ Aber eine Besserung der Wirbelschmerzen wollte sich nicht einstellen. Dr. Triebel erkannte das Problem und empfahl seinem Patienten darauf hin, einen anderen Weg zu gehen. NLP könnte die Lösung für sein Schmerzproblem sein. NL was? „Mit NLP konnte ich überhaupt nichts anfangen,“ gibt Franz Xaver Weber zu. Und er war durchaus skeptisch, nachdem er gelesen hatte, dass dieser Ingolstädter NLP-Coach, der ihm da empfohlen wurde, hauptsächlich mit Kunden aus dem Business-Bereich zu tun hatte. Brauchte er jetzt ein Consulting? Und was hat das mit Gesundheit zu tun?
„Das ist ein großes Geschenk!“
NLP ist die Abkürzung für Neurolinguistisches Programmieren. In Ingolstadt ist NLP-Trainer Rudolf Metzner ein gefragter Business-Coach im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung. Hier geht es in erster Linie um emotionale und soziale Intelligenz: „Die Leute haben ein großes Wissen, aber es fehlt an der Umsetzung,“ erklärt Rudolf Metzner.
Hin und wieder wendet er NLP aber auch in anderen Bereichen an, wenn zum Beispiel über Dr. Stefan Triebel ein Klient mit Schmerzproblemen an ihn heran tritt. Und so kam auch Franz Xaver Weber zum NLP-Training. „In den ersten Sitzungen hat sich gar nichts getan. Ich hatte ein echtes Tief und dachte, das wird auch wieder nichts“, erklärt Franz Xaver Weber. Er blieb trotzdem dabei. „Ich habe gemerkt, dass sich innerlich doch etwas getan hat.“ Nach 20 NLP-Sitzungen wurden die Schmerzen spürbar weniger, Franz Xaver Weber konnte die Zahl der Schmerzmittel deutlich senken. Heute kommt er mit einer Tablette am Tag aus, kann sich bewegen und wieder Auto fahren. „Das ist ein großes Geschenk,“ ist sich der 78-Jährige bewusst. „Es ist einzigartig, was Rudolf Metzner geschafft hat!“
Keine Esoterik – keine Psychotherapie – keine Medikamente
Was bewirkt nun dieses Neurolinguistische Programmieren? Das ist nicht so einfach zu erklären. Schon gar nicht in ein paar Zeilen. Es gehe grundsätzlich darum, die Zusammenhänge von körperlichen (neuro-physiologischen) Zuständen, Sprache (Linguistik) und inneren Denk-Programmen zu verstehen und zu verändern, also neu zu programmieren, so Rudolf Metzner. „Man kann diese Prozesse und Strukturen mental verändern,“ erklärt der NLP Trainer. Der Diplom Sozialpädagoge, der auch etliche Jahre als staatlich geprüfter Pharmareferent gearbeitet hat, setzt beim NLP keine Medikamente ein. Das neurolinguistische Programmieren ist laut Metzner auch keine Therapie, kein esoterisches Verfahren, keine Psychotherapie oder Geistheilung. Entstanden ist NLP Anfang der 1970er Jahre in den USA. Anders als in Deutschland, wo NLP durchaus umstritten ist, hat die Neuro-Linguistische Psychotherapie die Kassenzulassung in Österreich, Italien und Rumänien.
„Der Klient muss keine Beichte ablegen,“
erklärt Rudolf Metzner. Es gehe nicht darum, in die „Untiefen“ der Seele vorzudringen, sondern Programmierungen des Körpers, die in der Vergangenheit „hoch geladen wurden“, wieder zu ändern oder abzuschalten. „Es ist eine Art Reset. Wir begleiten den Klienten. Es funktioniert aber nur, wenn er in Gedanken den Weg mit geht.“ Ein riesiger Werkzeugkasten an verschiedenen Techniken (die alle ohne Berührung des Klienten auskommen) hilft dem NLP-Trainer bei der Arbeit mit dem Klienten, um zum Beispiel Legasthenie oder Dyskalkulie in den Griff zu bekommen: „Mein ältester Klient hat mit 50 Jahren dadurch schreiben und lesen gelernt“, erzählt Rudolf Metzner. Und mit bestimmten Techniken könne man eben auch Ängste, Allergien und sogar Schmerzen in den Griff bekommen.
Wie dieses „Schmerzgedächtnis“ arbeitet, hat auch Franz Xaver Weber gespürt. Er hatte nachdem er durch NLP wieder aktiv am Leben teilnehmen konnte, die Alte Pinakothek in München besucht. Zwei Stunden war er dort auf dem harten Museumsboden gegangen und gestanden. Ohne Probleme. Als er anschließend darüber nachdachte, dass er nun ja zwei Stunden schmerzfrei unterwegs war, meldete sich prompt der Schmerz zurück. Der Körper zeigte die „einprogrammierte Reaktion“.
NLP vollbringt keine Wunderheilung. Franz Xaver Webers Wirbelsäule ist immer noch genauso „kaputt“ wie zuvor. Das wird sich auch nie mehr ändern. Aber das Schmerzsignal, das diese Wirbelsäule „sendet“, das hat er erfolgreich weg programmiert: „Ich habe gelernt, wie wichtig der Geist ist.“