Buchtipp: Kein Aufwand von Andreas Hofmeir

Gutes von gestern: Das Buch Kein Aufwand – Schrecklich wahre Geschichten aus meinem Leben mit der Tuba ist zwar eine Alt- und keine Neuerscheinung; aber Autor Andreas Hofmeir, kürzlich erst in Ingolstadt mit seinem Programm Stradihumpa (mit Benjamin Schmid) gefeiert, ist aktueller denn je.

Er war schon am Reuchlin-Gymnasium in Ingolstadt ein “gefürchtetes Wunderkind”. Jedenfalls wunderten sich die Damen und Herren Pädagogen, was der Schüler Andreas Hofmeir alles anzustellen vermochte. Er strapazierte damals die Nerven der Lehrer, heute die Lachmuskeln der Zuhörer. Regelmäßig ist er in der neun mit seinem Kabarettprogramm WER DABLOST´S  zu sehen (am 15. März wieder). Seine “Memoiren” mit dem Titel Kein Aufwand – Schrecklich wahre Geschichten aus meinem Leben mit der Tuba legte er schon im Jahre 2016 (im Alter von 36 Jahren) vor. Aber sie sind zeitlos und als “Einführung” zu Hofmeirs Auftritten auch heute noch stets lesenswert. „Es braucht ziemlich viel Kreativität, sich so irre Faxen auszudenken. Und genauso viel lyrisches Gespür, sie zu erzählen. Ein großartiges Buch.“ Schrieb die  Süddeutsche Zeitung am 24. November 2016 über das Werk.

Kein Aufwand von Andreas Martin Hofmeir
Mit Illustrationen von Carl-Heinz Daxl
Paperback , Klappenbroschur, 224 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
34 farbige Illustrationen
ISBN: 978-3-442-75677-3
So stellt der Autor sein Werk selbst vor:

Leseprobe:

Beschaffung und Preis-Leistungs-Verhältnis

Tubist wird man nicht aus hehren Gründen. Tubist wird man, weil man für ein anspruchsvolles Instrument einfach keinen Ehrgeiz hat. Oder weil man nicht üben will, aber trotzdem auf die Biermarken beim Volksfest spechtet. Nichts tun und trotzdem dabei sein. Da kann man schon fast von ein bisschen Cleverness sprechen. In der Blaskapelle müssen sich zum Beispiel alle erst mal ihr Instrument kaufen, eine Tuba aber bekommt man gestellt. Zwar total zerbeult und undicht und aus dem Ersten Weltkrieg, aber man muss schließlich auch keine Erwartungen erfüllen. Wir Tubisten, wir sind ja quasi die Mitläufer der Musikanten, wobei das auch wieder falsch ist. Denn in »Mitläufer« ist das Wort »Laufen« enthalten.
Und wir Tubisten sitzen eigentlich lieber, denn jede unnötige Bewegung ist ein Aufwand. Und einen Aufwand, den schätzen wir überhaupt nicht. Wenn man zum Beispiel in einem klassischen Berufsorchester vergleicht: In einer sagen wir mal Dvořák Symphonie, Hausnummer Neun, da spielen die ersten Geigen ungefähr 20 000 Töne, die Tuba sieben. Die werden zwar wiederholt, also 14, aber da kommt’s schon auch nicht mehr drauf an. So. Das Interessante dabei ist nämlich, dass der Geiger
und der Tubist dafür genau das gleiche Geld kriegen. Wenn man also jetzt das Pro-Ton-Einkommen berechnet, also mal angenommen bei einer Abendgage von 300 Euro, dann erhält der Geiger pro Ton 1,5 Cent, ich 21,43 Euro. Da muss man nicht BWL studieren, um sich da ein Urteil zu bilden. Und da kann man ruhig mal auf ein bisschen Rampenlicht verzichten.