Es war eine würdige Feier – die konstituierende Sitzung des Ingolstädter Stadtrats. Nur Manfred Schuhmann fiel aus der Rolle. Hermann Regensburger (im Bild) und Hermann Käbisch kommentieren.
Der neue und der alte Oberbürgermeister erwiesen sich als wahre Gentlemen. Sie vollzogen den Amtswechsel korrekt und in freundlicher Atmosphäre, zwischenmenschliche Regungen eingeschlossen: Christian Lösel, der während seiner gesamten Amtszeit enorm fleißig war und seine persönlichen Bedürfnisse vernachlässigte, wünschte seinem Nachfolger das, was er selbst als Oberbürgermeister nicht hatte: Zeit für die Kinder. Und Christian Scharpf dankte seinem Amtsvorgänger für dessen Einsatz als Stadtoberhaupt. So hätte es eine wahrlich harmonische Veranstaltung sein können – wäre da nicht Manfred Schuhmann gewesen. Als ältestem Stadtrat oblag ihm die Begrüßung und die Vereidigung des neuen Oberbürgermeisters. Und die “Alterspräsidenten” nutzen die Gelegenheit in der Regel zu einigen grundsätzlichen Ausführungen “staatstragender” Art. Nicht so Schuhmann (SPD-Mitglied wie der neue Oberbürgermeister) . Als hätte es die Appelle der Geistlichkeit (Dekan Oswald und Dekanin Schwarz) an die Anwesenden, sich zu respektieren und mit Achtung miteinander umzugehen nicht gegeben und als ob der neue Oberbürgermeister nicht dazu aufgerufen hätte, Gräben zuzuschütten – als hätte er davon nichts gehört, als wäre er noch mitten in einer Debatte des alten Stadtrats, so drosch Schuhmann auf die früheren “Koalitionäre” von CSU und SPD ein. Da wurden die angebliche “Arroganz der Macht” und natürlich der “Deppenhaufen” bemüht, um genüsslich und angesichts des Machtverlusts der CSU auch etwas hämisch “reinzuhauen”. Es war ein unwürdiger Auftritt eines Gestrigen oder informativ Zurückgebliebenen.
Hermann Regensburger und Hermann Käbisch befassen sich im Skype-Interview mit der konstituierenden Sitzung. Als sanft grantelnde ältere Herren, die Statler und Waldorf aus der Muppet-Show bewundern, kommentieren sie das Gesehene – so weit der Live-Stream das zuließ.
Das Skype-Interview ist für Handy optimiert. Für PC und Tablet ist die Auflösung etwas grobkörnig.