Ein Rathausschwarm mit Schlüsselerlebnis

Rund 1100 Gäste vergnügten sich bei der Ingolstädter Ballnacht und Christian Ude konnte endlich seinen Smoking wieder ausführen.

Ja, das ist ja….und das ist doch der…? Gleich zwei Überraschungen hatten die Organisatoren der Ingolstädter Ballnacht zu Beginn des Veranstaltung im Gepäck. Zum einen stellte sich der Saxophonist der Monaco Big Band doch glatt als Christian Scharpf, OB-Kandidat der SPD heraus. Und damit war auch klar, warum der Sitzplatz neben Stephanie Geith, der Ehefrau von Christian Scharpf, noch frei geblieben war.

Den ersten Musiktitel des Abends “erledigte” der Gemahl nämlich von der Bühne aus, bevor der die Gäste im Festsaal des Stadttheaters begrüßte. “Wir wollen uns heute ausschließlich vergnügen und schön miteinander feiern.” Und da kam dann doch wieder seine Frau ins Spiel: “Einem Mann, den ich derzeit öfter sehe als meine Frau, danke ich ganz besonders, nämlich Christian De Lapuente.” Daneben galt sein Gruß dem Fraktionsvorsitzenden Achim Werner, er erinnerte an SPD Urgestein Fritz Böhm und freute sich über den Besuch seines politischen Lehrmeisters Christian Ude. Ja. er war es wirklich. Und der ehemalige Münchner Oberbürgermeister freute sich darüber, seinen Smoking nach sieben Jahren (da war er auch auf der Ingolstädter Ballnacht) wieder einsetzen zu können und dessen Kosten-Nutzen-Verhältnis damit um 25 % gesteigert zu haben.

Christian Ude, Stephanie Geith und ihr Ehemann Christian Scharpf

Und mit seinem Grußwort widerlegte er seine eigene gleich zu Anfang geäußerte These, die da lautete: “Es gehört zur Eigenschaft eines Grußwortes, dass es kein Mensch hören will.” Etwa, wenn man darüber berichte, wie man seine Frau kennen gelernt habe. Genau dieses Ereignis schilderte Christian Ude anschließend so unterhaltsam, dass man noch lange diesem “unnötigen” Grußwort hätte lauschen können. Ude schilderte wie er vor einem halben Jahrhundert auf seine Frau getroffen war und er die Elternbeirätin als völlig uninteressant eingestuft hatte. Sie habe ihn für einen immerhin intelligenten, aber bescheuert aussehenden Journalisten gehalten. Fünf Jahre habe man sich daraufhin ignoriert, bis zu einem Faschingsball, an dem es gefunkt habe. Hilfreich sei dabei das schummrige Licht des Faschingsballs gewesen. Das Fazit Udes lautete wie folgt: Wenn Menschen in einem Rathaus nicht hinreißend aussehen, dann liege das an der Beleuchtung im Rathaus. Die Ingolstädter Ballnacht sei also der richtige Ort, um auch Rathausmenschen näher zu kommen. Allerdings – im Fall von Christian Scharpf, der ja glücklich verheiratet ist – muss es ja nicht gleich die große Liebe sein:

“Sie sollten jetzt drei Wochen von Christian Scharpf schwärmen und ihn dann auch wählen,” so Ude. “Sonst wäre die ganze Faschingsgaudi heute für die Katz!” Bei einer SPD Veranstaltung dürfe man diese Art von Werbung ja wohl machen.

Für die Katz war aber glücklicherweise nichts bei dieser Ballnacht. Die “Organisatoren-Urgesteine” Klaus Mittermaier und Sylvia Schwarz hatten einen herrlichen Ball mit einem üppigen Showprogramm mit Auftritten der Members of Dance und der Showfunken, der Szenario Showband und der Narrwalla im Festsaal auf die Beine gestellt.

Im Foyer und im Theaterrestaurant waren weitere Partysounds (u.a. von 2unplugged und DJ Gandi) angesagt, dazu war Künstler Andreas Otto bestens mit dem Anfertigen von Karikaturen der Ballbesucher beschäftigt. Und sogar an Geburtstagskind Eva Bulling-Schröter wurde gedacht, sie bekam Blumen und eine Torte überreicht.

Die ehemalige Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter bekam eine Geburtstagsüberraschung

 

 

 

 

Einen gigantischen Schlüssel schleppte Klaus Mittermaier schließlich zum Ende der Narrwalla Show auf die Bühne, wo gerade Christian Scharpf mit einem Orden ausgezeichnet wurde. Seit 18 Jahren liege dieser symbolische Rathausschlüssel, der einst von Achim Werner erobert worden ist, im Mittermaierschen Keller. Jetzt sei es an der Zeit, das Ding der Narrwalla zurück zu geben: “Wir wollen keinen Schlüssel, wir wollen ihn!” meinte Mittermaier mit Blick auf Christian Scharpf. Die Narrwalla nahm die XL-Version zurück und beschenkte den OB Kandidaten dafür mit einer zeitgemäßeren Form, nämlich einer Schlüsselkarte mit der Nummer 1111, die wohl für den nächsten 11.11. durchaus einsetzbar wäre.